Das normale Dienstagabendprogramm für die Kinder (Fernsehen) wurde am Dienstag den 31.10. ganz schön durcheinandergerüttelt. Schon Tage zuvor beginnen die Bastelarbeiten für ein Fest, das in Indien wenig bis gar
nicht bekannt ist: Halloween. Die Kinder und wir sind fleißig am basteln und werkeln: Es
müssen Lampions gefertigt, Geister und Girlanden für den extra
Gruselfaktor hergestellt und Masken ausgeschnitten werden. Und am Wichtigsten natürlich: Kürbisse
aushöhlen und schnitzen! Fröhlich tönt „Kadu
,
Kadu, PUMPKIN“ durch das Klassenzimmer und bei Schulschluss haben wir zwei
wunderbar ausgehöhlte Kürbisse und jede Menge Material für eine Kürbissuppe.
Das Gesichter schnitzen übernehmen wir aus Sicherheitsgründen selber. Dann geht
es ans kochen und pürieren. Hier ein kleiner Tipp: niemals versuchen brühend
heißes Gemüse im Mixi zu pürieren. Das hat die Küchenwand verschönert und mir die
Brandblase meines Lebens verpasst. Immerhin ist die Suppe lecker. Kurz vor
Beginn der Feier sind wir noch im Stress: Es müssen noch Bänder an unsere
Masken gebunden, passende halloweenige Lieder rausgesucht und Süßigkeiten in die Luftballons gefüllt werden. Und
plötzlich ist es viertel vor sieben und der Essenssaal ist noch nicht
ansatzweise geschmückt. Panik breitet sich aus. Dankenswerterweise helfen uns
die drei Lehrerinnen und um kurz nach sieben sind wir tatsächlich fertig. Aber
wo sind denn alle? Die Lehrerinnen und Nonnen haben sich zu einer Besprechung
zurückgezogen, die dritte Lehrerin schaut mit den Kindern fern. Und sie wollen
einfach nicht kommen. Die Besprechung muss jetzt sein und die Lehrerin vor dem
Fernseher sagt sie will nur noch fünf Minuten weiter schauen anstatt jetzt zu
kommen. Dabei haben wir (aus Erfahrung handelnd) die Feier frühzeitig angekündigt und alle
dreimal am Tag daran erinnert. Also nehmen wir die Sache in und die Kinder an die Hand und
scheuchen sie in den Essenssaal. Die Kinder merken schnell, dass es sich
gelohnt hat, den Fernseher hinter sich zu lassen. Sie lieben ihre
selbstgemachten Kürbis- und Fledermausmasken, und auch die halbe Stunde einfach
nur rumtanzen und rumhüpfen bereitet ihnen eine große Freude. Und das macht auch
uns glücklich. Die Kürbissuppe kommt ebenfalls gut an und die Süßigkeiten-Luftballons platzen zu lassen, ist sowieso der Hit. Damit die Kinder nach
der fetten Party ein bisschen runterkommen (und verstehen, warum wir uns den
ganzen Abend so komisch verhalten haben) gibt es noch ein kleines Lied mit Video
zu Halloween. Unser Ohrwurm für die nächsten Tage ist damit auch
vorprogrammiert: „Knock, knock, trick or treat who are you? I am a Ghost, I’m a
little Ghost...“
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