Erstens: wir sind nicht in Not. Zweitens: Wir lieben
indisches Essen, gerne auch scharf. Wir werden morgens, mittags und abends sehr
lecker bekocht. Aber ab und zu hat man
einfach ein Verlangen nach etwas anderem als Reis mit Dahl[1]
und Gemüse. Und dann werden wir wirklich erfinderisch. Warum nicht einfach mal
den üblichen Reis mit Milch, Zimt und Banane mischen und sich so einen
Nachtisch schaffen. Oder morgens das Chapati[2]
in den Tee tunken und mit Granatapfel essen. Und ob man es glaubt oder nicht, sogar eine
Scheibe Plastikkäse pimpt so manches Mittagessen auf. Und obwohl wir nie
erwähnt haben, dass wir deutsches Essen vermissen, scheinen unsere
Mitbewohnerinnen das zu denken und haben vorgesorgt. In der Küche befinden sich
neben einem Kilo Cornflakes auch drei Packungen Plastikkäse und tausend kleine
Päckchen Butter. Unser Aufgabenplan sieht außerdem einmal in der Woche Kochen
für uns vor und wir freuen uns darauf neben improvisiertem deutschem Essen auch
indische Gerichte kennenzulernen und zu kochen.
Seit ein paar Tagen versuchen wir eine Pizza auf die Beine zu stellen.
Das scheitert inzwischen nur noch daran, dass statt der Hefe zehn Packungen
Tütensuppe für uns eingekauft wurden. Aber wer weiß, vielleicht nächstes
Wochenende.
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