Donnerstag, 12. Oktober 2017

Bier, Bratwurst und Basar

"Dress Code: Casual. Beer and Bratwurst will be served." Diese Beschreibung reicht, um uns zu überzeugen der Einladung zur Wahlparty in der deutschen Botschaft zu folgen. Also machen wir uns am Wahltag früh morgens auf den Weg und zuckeln mit dem Bus die gut 200 km von uns nach Delhi. Dank unserer guten Kontakte in ganz Indien dürfen wir bei Isabelle und ihrem Freund Philipp in der Wohnung übernachten. Als Willkommensessen wird uns sogar noch Nudeln mit Tomatensoße serviert. Unser erstes westliches Essen, seit wir in Indien sind. Geil. Die paar Stunden die uns noch bleiben, bevor wir uns wieder auf deutschen Grund und Boden begeben, verbringen wir auf einem Künstlermarkt. Eintritt für indische Menschen: 20 Rupien. Eintritt für nicht-indische Menschen: 100 Rupien. Und es sollte nicht das einzige Geld bleiben, das an diesem Abend ausgegeben wird. Leo und ich, wir Mädchen vom Land, sind im Paradies. Um uns herum Schuhe, Schals, Schmuck, Saris, Statuen und und und! Wofür wir bei uns erstmal eine halbe Stunde fahren müssen, alles direkt vor unserer Nase. Zwei Stunden später verlassen wir alle bepackt mit neuen Röcken, Schuhen, Ohrringen, einer Tasche und einem Wandbehang diesen wunderbaren Ort. Zum Glück sind Essen und Trinken in der Botschaft kostenlos. Bier gibt es leider erst ab Acht. Bis dahin gibt es Mangosaft und ein Interview mit dem indischen Fernsehen. Dann gibt es Bier, Minipizzen und Bratwurst, für die wir beide tatsächlich kurz unser Vegetarierdasein pausieren lassen. Bei der Bekanntgabe der Wahlergebnisse herrscht dann, nicht nur bei uns, eher gedämpfte Stimmung. Eine Frau hinter uns findet, dass "Oh shit!" die Gesamtsituatiuon ganz gut beschreibt. Nichtsdestotrotz lassen wir uns den Abend nicht verderben und reden noch mit einem Schulpsychologen an einer deutschen Schule in Delhi und lernen zwei andere weltwärts-Freiwillige kennen. Und wir bringen noch ein paar Inder zum staunen und lachen, weil wir uns vor ihren Augen ein Radler machen.

Am nächsten Morgen frühstücken wir auf dem Hausdach und beobachten das erwachende Stadtviertel. Was unten auf der Straße passiert, ist wirklich interessanter als jeder Film. Wir sehen Menschen die auf ihrem Balkon beten oder waschen, Gemüsehändler und sogar eine Art Müllabfuhr. Den restlichen Tag lassen wir uns mit der Rikscha zu ausgewählten Sehenswürdigkeiten fahren und sind mit den Rikschafahrern knallhart am Verhandeln (haben wir ja auf dem Markt schon geübt). Danach geht es auch schon wieder heimwärts und wir sind mächtig stolz, dass wir an einem Busbahnhof ohne Ausschilderung den richtigen Bus finden und wir auch das Umsteigen problemlos meistern.


Ab nach Deutschland


Bier!

Rikscha!

India Gate

In Delhi gibt's nicht nur Bier, auch Limo



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